Nach einer langen Anreise, aufgrund derer man auf heidesheimer Seite sehr früh aufstehen musste, kamen alle ziemlich müde in Bellheim an. Nicht die beste Voraussetzung für lange Schachpartien. Zusätzlich hatten die Gegner scheinbar ordentlich Respekt vor dem Tabellenführer Heidesheim und stellten ihre fast stärkste Mannschaft mit einem DWZ-Schnitt von 2000. Dem stellten sich also die müden Heidesheimer mit im Schnitt 240 DWZ weniger pro Brett entgegen.
Malte war nach ca. 3 Stunden als erster fertig. Nachdem er einen Bauer verlor und im Endspiel noch um einen weiteren Bauern erleichtert wurde war die Partie leider nicht mehr zu retten. 0-1
Johannes ließ sich von keiner Zahl beirren und spielte die ganze Partie über sehr solide. Außer leichtem Stellungsvorteil war aber nicht drin und schließlich flachte die Partie in ein Johannis typisches Remis ab. ½-1½
Leon brachte seinen Gegner mit seiner klassischen Waffe ins Schwitzen: Königsindischer Angriff. Der Gegner, der früh lange überlegte beschloss schließlich seinen König am Damenflügel vor dem Angriff in Sicherheit zu bringen. Obwohl Leon es verpasste jenen dennoch anzugreifen und der Gegner nun lange Zeit hatte selbst einen Königsangriff zu starten, verlor er an Leons Verteidigung eine Qualität. Leider verlor Leon in Zeitnot einen Turm, wegen einer Mattdrohung des Gegners, die er übersehen hatte. ½-2½
Johanna erlitt ein ähnliches Schicksal und musste erst einen und dann kurz vor dem Endspiel einen zweiten Bauern geben. Die Stellung war unhaltbar und so verlor auch sie nach langem Kampf ihre Partie. ½-3½
Nachdem man sich auf Seiten von Bellheim also schon triumphieren sah, konnte man auf heidesheimer Seite noch einmal zum Gegenschlag ausholen.
Nils scharfe Stellung klärte sich mit Ende der Zeitnot im 40 und auf einmal musste sein Gegner sich im Damenendpiel mit einem Springer und Minusbauern gegen einen Läufer behaupten. Christian wandelte währenddessen in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit 2 gegen einen Bauern um. Da seine Bauern allerdings verbundene Freibauern waren, sah die Partie auch hier für den Gegner verloren aus. Bei Jan verlief die Partie zunächst ruhig. Weil der Gegner aber geschickt ein Tempo sparte und Jan das nicht bestrafen konnte, kippte die Partie und er wurde wegen der vielen Drohungen um eine Qualität erleichtert. In Zeitnot patzte der Gegner aber zurück und das resultierende 3-gegen-3-Bauern-Endspiel mit Springer gegen Turm bot Chancen für beide Seiten. Auch bei Arvin lichtete sich das Brett und aus der Hochkomplexen Stellung ging dieser durch eine Gegenmatt-Drohung mit einer Qualität mehr hervor. Diese war für 3 Bauern aber teuer erkauft. Trotzdem konnte man durch den schwachen gegnerischen König auch hier hoffen.
Als wäre es den Heidesheimern also doch noch vergönnt mit einem oder vielleicht sogar 2 Mannschaftspunkten aus der Begegnung hervorzugehen endete Nils Partie in einer schönen Mattkombination, die auch der gegnerische IM mit über 400 DWZ mehr nicht mehr abwenden konnte. 1½-3½
Christian legte bald darauf nach und beendete seine Partie mit der Umwandlung einer seiner beiden Bauern. 2½-3½
Arvin musste die Damen tauschen konnte aber auch2 Bauern gewinnen und spielte nun eindeutig auf Sieg. Dies erkannte auch sein Gegner, der dem Turmtausch mit allen Mitteln auswich und sich so in ein Dauerschach rettete. 3-4
Jan, der dies natürlich mitbekommen hatte, spielte nun nach dem Motto -high risk high reward- und versuchte wirklich alles für den Mannschaftspunkt. Leider zeigte sich nach einem Bauerntausch der gegnerische Turm überlegen und Jan verlor so die Partie. 3-5
Damit musste die Heidesheimer Mannschaft leider die Tabellenführung aufgeben und rutschte auf Platz 4 der Tabelle. Dennoch eine starke Leistung! Auf der Rückfahrt durften sich dann immerhin alle außer den beiden Fahrern etwas ausruhen.