So hatten wir anstelle eines Heimspiels gegen Wittlich eine sehr lange Anfahrt an der Mosel, viele Kurven Berg rauf und runter und Fahrten durch kleine Dörfer zu bewältigen. Das Zeitmanagement eines Autos war verbesserungswürdig, so dass der 2. Teil der Mannschaft erst kurz nach 11.00 Uhr den Spielsaal betrat, aber es hätte auch schlimmer kommen können, da zuerst das falsche Greimerath im Navi einprogrammiert war.
Vor Ort musste erst kurz die Lage gecheckt werden:
– Wir mit zwei Ersatzspielern Nils und Alex für Michi und Mani
– Bei Wittlich fehlten noch zwei Spieler, einer kam, Johannes aber hatte zum 3. Mal in dieser Saison eine kampflose Partie, egal 1:0 Führung.
– Ausgangslage Tabelle: Wir haben einen Punkt Rückstand auf Frankenthal, dafür mehr Brettpunkte; d.h. das wichtigste, unseren Mannschaftskampf gewinnen (Ludwigshafen lauerte auch noch 2 Brettpunkte hinter uns) und dann erst auf Frankenthal schauen
– Wie sahen die anderen Mannschaftsaufstellungen aus? Beim Blick auf die Paarung Frankenthal gegen Schott sahen wir zu unserer Erleichterung acht Mainzer Spieler, doch wo war der 8. Frankenthaler Spieler geblieben? Frankenthal war wohl erst im falschen Greimerath gewesen, aber bis auf einen aufgrund des immer gut geplanten Zeitpuffers pünktlich im richtigen Greimerath angekommen. Auf den 8. Spieler wurde fieberhaft gewartet.
Aber konzentrieren wir uns, wie gesagt, auf das wichtigste: unseren Mannschaftskampf. Mit der 1:0 Führung im Rücken konnte Elmar, der in eine gedrückte Stellung geraten war, getrost Remis annehmen.
Annette konnte nach nur drei Stunden die Führung ausbauen. Ihr Gegner hatte sie mit einer ungewöhnlichen Eröffnungsbehandlung und schnellen Zügen unter hohen Zeitdruck gebracht; das aber zu Lasten der Qualität der Züge. Im entscheidenden Moment konnte Annette mit einer schönen Kombi Material gewinnen und wenig später den freien König mattsetzen.
Christoph setzte einen weiteren Punkt oben drauf. Nachdem er in der Eröffnung mit Schwarz stark unter Druck kam, konnte er sich sukzessive aus dem gegnerischen Klammergriff befreien und die Partie für sich entscheiden. Nun war er gemeinsam mit Annette – wie bereits in Pirmasens – zu Warten verdammt, was beide u.a. für einen Spaziergang bei schönem Wetter nutzten.
Nils feierte seine Premiere in der 1. Mannschaft und bekam sogar eine leicht schwächere Gegnerin vorgesetzt. Er wollte jedoch kein Risiko eingehen und sicherte mit einem Unentschieden den ersten Mannschaftspunkt.
Den Sieg sicherte Till, der seinen Gegner mit seinen Schwerfiguren ordentlich unter Druck setzte, dafür dem Gegner zwei Freibauern am Damenflügel überließ. Als das Brett sich lichtete, hatte er zwar im Turmendspiel zwei Bauern mehr, konnte diese aber aufgrund der passiven Turmstellung und des weit vorangerückten gegnerischen Bauerns nicht nutzen.
Annelen stand in ihrer Partie sehr früh gut und hatte die Initiative. Aber es sollte insgesamt 5 Stunden dauern, bis sie diese Initiative in einen vollen Punkt umsetzen konnte.
Den Schlusspunkt des Mannschaftskampfes und der Zentralrunde setzte Alex. Alex hatte eine der schönsten Partien gespielt und seinen Gegner aus der Eröffnung heraus bereits völlig überspielt. Zunächst dachte ich, dass er als erstes fertig sein würde. Leider schaffte er es nicht, den Sack zu zumachen und der Gegner konnte sich wieder zürückkämpfen. Am Ende verlor er leider noch die Partie. Schade, es wäre ihm vergönnt gewesen.
Endstand 5,5:2,5 – eigene Aufgabe erledigt und zumindest schon Ludwigshafen aus dem Rennen genommen. Und wie sah es bei Frankenthal aus?
Bei Frankenthal schaffte es der letzte Spieler in letzter Sekunde noch ans Brett und konnte sogar als erster seine Partie noch gewinnen. Die Mainzer, bei denen es noch darum ging, den möglichen Abstieg zu verhindern, boten den Frankenthalern ordentlich Paroli. Doch am Ende reichte es knapp nicht – Frankenthal konnte (wie bereits im letzten Jahr Remagen) das Spiel mit 4,5:3,5 gewinnen.
So konnten wir wieder die Glückwunsche an eine andere Mannschaft geben und uns über unsere drei Brettmeister Johannes, Elmar und Mani freuen. Da hatten wir zumindest die meisten.
Auf einen neuen Versuch in der nächsten Saison!