Das war etwas ungünstig, da mit Till ein wichtiger Spieler nicht an Bord sein konnte. So machte sich der Rest der Stammannschaft gemeinsam mit Manfred am frühen Sonntag auf den weiten Weg nach Remagen. Zumindest war kein Verkehr auf der Autobahn, so dass wir pünktlich am Ziel ankamen.
In Remagen erwartete uns – bis auf einen Titelträger – die Bestbesetzung. Da war klar, auch die Remagener wollten die zwei Punkte zwingend bei sich behalten. So gingen wir mit ca. 50 DWZ Punkten weniger ins Rennen, also alles drin. Und es wurde an allen Brettern auf Biegen und Brechen gekämpft.
Kurz nach der Zeitnot war erst eine Partie entschieden. Mani konnte seinen gefühlten Stellungsvorteil nicht nutzen und kam nicht über ein Unentschieden hinaus. Steffen konnte uns einige Zeit später doch etwas überraschend in Führung bringen, da lange Zeit kein Sieg in Sicht war. Den zweiten Sieg steuerte Annelen bei, die einen ungenauen gegnerischen Zug in der Eröffnung für einen Stellungsvorteil nutzte. Den Gegner musste sie dann aber noch lange, lange kneten, erst opferte sie die Qualität gegen zwei oder drei Bauern, bis sie im Endspiel ihn in die Knie zwang. Gleichzeitig konnte auch Andreas gegen den gegnerischen Titelträger einen richtigen Coup landen und das Turmendspiel mit zwei verbundenen Freibauern locker nach Hause bringen.
So das waren die guten Nachrichten, jetzt folgten die schlechten: Christoph konnte im Mittelspiel mächtig Druck aufbauen und auch eine Qualität mitnehmen. Dafür blieb dem Gegner das Läuferpaar mit starken Freibauern, die das Endspiel leider für den Gegner entschieden. Auch Annette hat sich in sehr guter komplizierter Stellung für die falsche Abzweigung entschieden und landete mit zwei Minusbauern im Schwerfigurenendspiel. Einen Bauer konnte sie zurückgewinne, übersah nach mehr als 5 Stunden aber den doch nicht allzuschweren Remisweg und verlor. Das gleiche Schicksal ereilte Elmar gegen den weiteren Remagener Titelträger. Mit Schwarz zeigte er sehr couragiertes Spiel. Mit einem Bauernopfer lehrte er seinen Gegner ordentlich das Fürchten. Mehr als der Rückgewinn des Bauern war leider nicht drin. So landete er in einem Springerendspiel, in dem die beiden verbundenen Freibauern des Gegners seine beiden vereinzelten Bauern dominierten. Schade, da hatte er mehr verdient. Die Entscheidung fiel letztendlich an Johannes Brett. Er konnte sich einen Vorteil erspielen und einen Bauern gewinnen. Leider musste er ins ungleichfarbige Läuferendspiel abwickeln, bei dem er noch einige Tricks auspackte. Der Gegner ließ sich davon jedoch nicht irritieren, so dass Johannes schließlich ins Remis einwilligen musste.
Endstand 4:4 – wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir gegen Remagen ein Unentschieden schaffen, wäre jeder mehr als zufrieden gewesen. Aber an den Brettern war deutlich mehr drin. Aber noch ist alles offen und in zwei Wochen geht es weiter zum Nachholspiel zu den Landauern, denen wir auch nochmal für die Spielverlegung danken wollen.