I. Mannschaft gewinnt die Oberliga Südwest B

Das Wetter ist mild und sonnig als sich am 9. März die beiden Mannschaften aus Koblenz und Heidesheim zur vorletzten Runde der Oberliga Süd-West treffen – wir haben Heimspiel, unser Mannschaftsführer konnte nach Prüfungsstress endlich wieder alle Stammspieler ans Brett holen, unser Ziel: Tabellenplatz 1 zementieren.

Die Stimmung ist gut und Koblenz wird schon kurz nach Beginn vom „Alexander-Effekt“ heimgesucht: Der Versuch im Wolga-Gambit vor dem 10. Zug den Bauern zurückzugewinnen, scheitert taktisch an einer Springergabel, sodass der Bauer zum Preis eines ganzen Läufers zurückerobert wurde. Ein schneller erster Punkt für uns und mit acht Punkten eine unfassbar starke Saison und weiterhin das *Ace* für Alex.

Erik hat im Vorfeld die Engine für sich büffeln lassen, versteht besser als sein Gegner was die Stellung verträgt und fegt den weißen Monarchen stilvoll mit angebotenem Springer- und finalem Turmopfer vom Brett – 2. Punkt.

Bei Johannes wurden schnell die Damen getauscht, man könnte vorschnell den Eindruck gewinnen, dass Schwarz nur ein paar Züge vom Ausgleich entfernt sei. Aber: Mit geschickten Springermanövern, unterstützt vom katalanischem Läufer, setzt unser Dottore die schwarzen Damenflügelbauern unter Druck. Die Initiative wird nie durchbrochen und mündet bald darauf in Punkt Numero drei.

Unser Mannschaftsführer spielt mit studentischer Unbefangenheit: Karlsbader Bauernstruktur, die richtigen Figuren tauschen, Minoritätsangriff, Bauern schwächen, Turm auf die siebte Reihe, zweite Schwäche schaffen, Bauerngewinn am Königsflügel. Der Rest ist Technik und Routine für unseren Endspielkünstler, es steht: 4-0.

Mein Gegner spielt Holländisch, allerdings hinkt die Entwicklung nach zu vielen Bauernzügen hinterher, der schwarze König kommt nicht zur Rochade. Bei den meisten hätte die Partie vermutlich unter 30 Zügen geendet (laut Engine +8), aber nicht mit mir: Ich stellte lieber flapsig eine Figur ein – *to be continued*.

Bei Paul P. läuft im Anti-Marschall zunächst alles richtig, aber Weiß erhält eine typische Isolanie-Initiative, der weißfeldrige Läufer schielt unangenehm auf f7. Paul schafft es leider nicht den Druck zu neutralisieren, es folgt der erste Punkt für Koblenz.

Till, gewohnt souverän in der Eröffnung, schnappt sich früh das Läuferpaar, investiert aber dann viel Zeit, wie er der weißen Bauernflut am Damenflügel begegnen soll. Nach mehreren Abtäuschen ebbt das Ungleichgewicht ins Remis ab – 4.5-1.5 für uns, der Mannschaftssieg ist bereits gesichert!

Thore überspielt seinen Gegner zunächst im Franzosen, die Stellung ist vielversprechend. Leider wendet sich das Blatt in komplizierter Stellung. Thore verteidigt gewohnt zäh, es entsteht ein sehr unangenehmes Endspiel mit Minusbauern bei T&S gegen T&L. Er kommt dem Ausgleich im Turmendspiel sehr nahe, am Ende entscheidet aber der weiße Freibauer am Damenflügel.

Ich habe inzwischen zwei Bauern für die Figur, mein schwarzfeldriger Läufer ist immer noch ein Monster, die schwarzen Figuren sind unkoordiniert – in alten Büchern steht bei sowas immer „unklar“. Ich konstruiere ein augenscheinliches Mattnetz, der h-Bauer träumt von der Krone, mein Gegner kommt in Zeitnot, verliert die Mehrfigur und schließlich nach 99 Zügen – es ist fast 18 Uhr – die Partie.

Finales Ergebnis: 5.5 – 2.5

Die Meisterschaft ist uns damit bereits vor der 9. Runde sicher – großes Kino und eine tolle Mannschaftsleistung, macht viel Spaß! Der Aufstieg ist nun zum Greifen nahe, am 6. April geht es in die Relegation in Heidesheim. Zückt euren Kalender und kauft Popcorn, Erik berät bei der Farbwahl der Fanbekleidung ^^

PS: No worries, Jeans sind erlaubt.

F.B.

I. Mannschaft gewinnt die Oberliga Südwest B

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