Schachreiche Tage und viel Erfahrung auf höchstem Niveau sammelte unsere U14-Spielerin Johanna Richter in den vergangenen Wochen. Die Krönung ihrer bisherigen Laufbahn steht ihr dabei sogar noch bevor. Die ersten beiden Septemberwochen fliegt sie nach Mamaia in Rumänien und darf dort bei der Jugendeuropameisterschaft in der U14w starten. Gecoacht wird sie dort von der berühmten Jussupow-Schachschule.
Bereits die Vorbereitung auf ihren großen Wettkampf wird ihr wohl immer in Erinnerung bleiben: Zunächst lud Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler sie zu einem Lehrgang nach Bad Blankenburg ein. Teilnehmer waren alle deutschen Starter der WM und EM. Vier Tage lang trainierte Johanna mit den älteren Mädels, blitzte am Abend und freute sich über die tollen sportlichen Möglichkeiten der wirklich hervorragend ausgestatteten Sportschule. Neben Schach waren es vor allem viele Beachvolleyball-Spiele, die für Begeisterung sorgten. Trainiert wurde sie von Tatiana Melamed, was ihr sehr viel Spaß machte.
Nur zwei Wochen später reiste sie dann zur EU-Meisterschaft nach Österreich und startete als Nominierte für Deutschland in der U14w. Untergebracht in einem sehr schönen Sporthotel, leider jedoch ca. 20 Kilometer vom Spielort entfernt, startete Johanna gut. Allerdings setzten am dritten Tag starke Regenfälle ein, die sintflutartige Überschwemmungen nach sich zogen und im wenige Kilometer entfernten Slowenien dramatische Fluten produzierte. Hangrutsche, nächtliche Sirenenalarme wegen der Überschwemmungen im Wohnort, Hubschraubergeräusche und teilweise gesperrte Straßen lenkten den Fokus weg vom Schach. Verständlicherweise. An Abreise konnte nicht gedacht werden, die Straßen nach Deutschland waren ebenfalls gesperrt. Letztlich schaffte es Johanna trotz der widrigen Umstände und häufiger Zeitprobleme am Brett dennoch aufs Treppchen bei den EU-Meisterschaften. Ein dritter Rang, viele gute Partien und ein großer Pokal ließen die sorgenvollen Tage zuvor vergessen. Jetzt geht es erst einmal in die Schachfreizeit mit den Schachfreunden und im Anschluss direkt zur EM.
