Knapp verloren ist auch verloren

 

Der Sonntag begann bei Eiseskälte ziemlich chaotisch. Die Tür der Verbandsgemeinde öffnete sich nicht, so dass wir kurzfristig auf die Schule ausweichen mussten. Nils opferte sich und lotste die Spieler alle an die richtige Stelle. Schachlich sah es im Vorfeld eher düster aus: Ausgerechnet gegen den Tabellenführer konnten viele Stammspieler nicht antreten, so dass wir wieder auf zwei Ersatzspieler – danke an Daniel und Manuel – zurückgreifen mussten. Aber auch die Mainzer traten nicht in Bestbesetzung an, waren aber trotzdem vom DWZ Schnitt Favorit.

Der Kampf startete friedlich. Jannik und Manuel bauten sich mit Weiß bzw. Schwarz solide auf. Bei beiden war früh nichts mehr auf den Brettern los und sie einigten sich auf Remis. Doch dann folgten die ersten Rückschläge. Alex´Springer hatte sich auf h3 vergallopiert und hatte kein Rückzugsfeld mehr. Alex startete einen verzweifelten Königsangriff und opferte noch weiteres Material, doch leider vergeblich. Nachdem sein Gegner die Schachgebote der schwarzen Dame geschickt pariert hatte, gab Alex auf. An Daniels Brett tat sich sein knapp 400 DWZ Punkte stärkerer Gegner zunächst schwer, so dass zwischenzeitlich berechtigte Hoffnung auf einen halben Punkt bestand. Sein Gegner kam mit fortschreitender Partie zunehmend mehr in Fahrt und konnte entscheidendes Material gewinnen. Puh, jetzt mussten dringend Siege her. Bei Annette kam leider nur ein Remis raus. Sie konnte sich zwar aus einer unangenehmen Stellung befreien, aber mehr als ein Remis war im Turmendspiel nicht drin. Anders bei Udo, der sich lange Zeit in einer gedrückten Stellung befand, aber jegliches Eindringen des Gegners am Damenflügel verhinderte. Sein Gegner verbrauchte sehr viel Zeit, die ihm fehlte, als Udo zunehmend die Initative ergriff. In klar gewonnener Stellung überschritt Udos Gegner dann die Zeit – sehr gut. Jürgen setzte seinen Gegner von Beginn an unter Druck und spielte sehr geduldig, bis er die ersten beiden Bauern gewann. Seine Freibauern ließ er anschließend am Damenflügel laufen. Sein Gegner schaffte es jedoch, eine Figur zu opfern, so dass Jürgen sich in einem Endspiel Turm und Springer gegen Turm befand. Das war nur Remis, oder? Jürgen spielte angesichts des Spielstandes ein paar Züge weiter und sein Gegner lief zur Überraschung aller noch in eine Springergabel rein. Konnte es noch ein Unentschieden geben? Das war leider sehr unwahrscheinlich, da Thomas im Turmendspiel zwei gegnerischen Freibauern und eigener schlechter Königsstellung nur wenig Chance auf einen ähnlichen Aussetzer des Gegners haben durfte. Der Gegner spielte die Partie sauber zu Ende.

Endstand 3,5:4,5. Das war knapp. Im nächsten Spiel muss unbedingt ein Sieg her, um sich den Platz in der Aufstiegsrunde zu sichern.

Knapp verloren ist auch verloren

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