Bericht Böblinger Open 2018

 

Das Turnier ist mittlerweile eine feste Größe im jährlichen Turnierkalender. Das konnte man auch daran sehen, dass das Turnier bereits Wochen zuvor ausgebucht war und neue Interessenten sich lediglich auf die Warteliste setzen lassen konnten.

Aus Heidesheim waren in diesem Jahr Johannes und Till dabei.

Till startete gemächlich mit einem Remis ins Turnier, konnte aber gleich in der nächsten Partie seiner Favoritenrolle gerecht werden. Das bescherte ihm bereits in der dritten Runde einen stärker gewerteten Gegner. Dieser Gegner erwies sich allerdings als sehr gut vorbereitet, sodass Till dessen Königsangriff nicht abwehren konnte. Doch nun legte Till richtig los. Neben einem Sieg gegen einen Elo-schwächeren Gegner erreichte Till Remisen gegen mehrere starke Titelträger, beispielsweise gegen einen der wenigen Großmeister im Turnier. Den vermutlich größten Erfolg für ihn in diesem Turnier erzielte er in Runde 8 gegen einen rund 100 Punkte höher gerateten Titelträger: Nach einer beidseits ungewöhnlichen Eröffnungsbehandlung konnte Till den Druck immer weiter erhöhen und schließlich zum Königsangriff ansetzen. Trotz immer knapper werdender Zeit behielt Till den Überblick und konnte sein Spiel mit einem Figurenopfer und einer kompletten Öffnung der gegnerischen Königsstellung krönen. Ein sehr starker Sieg! Ein weiteres Highlight war sicherlich das abschließende Remis gegen die frisch gebackene U16-Weltmeisterin! 5,5 von 9 Punkten bedeuteten Platz 39 und einen satten Wertungszugewinn.

Johannes war mit dem Ziel angereist, sein letztjähriges Abschneiden zu verbessern. Damals hatte er nach einem Auftaktsieg sechs Remisen eingestreut, bevor er die zwei Schlussrunden noch gewann. Dieses Mal fing das Turnier ganz ähnlich an: Nach einem etwas holprigen Auftaktsieg folgte ein Remis, bei dem Johannes innerhalb weniger Züge eine klar bessere Stellung erst zu einer Remisstellung und dann zu klarem Nachteil ruinierte. Natürlich nahm er das anschließende Remisangebot seines Gegners an. In Runde drei leistete Johannes sich zu viele Ungenauigkeiten und musste, wie im Vorjahr auch schon, etwa 6 Stunden in einem klar schlechteren Endspiel ums Remis kämpfen. Bei knapper werdender Zeit unterliefen dem Gegner jedoch die nötigen Ungenauigkeiten, sodass Johannes letztlich remisieren konnte. Runde vier machte den Unterschied im Vergleich zum Vorjahr: Johannes umging mit einer trickreichen Zugfolge die Vorbereitung seines Gegners und konnte in nur 20 Zügen im Königsangriff gewinnen. Dann setzte jedoch erstmal wieder die Remisflut ein, wobei Johannes in mindestens zwei dieser drei Partien sehr zufrieden mit dem Ergebnis sein konnte. Ebenso wie im letzten Jahr ließ Johannes nochmal zwei Siege zum Abschluss folgen. Zum Schluss erreichte er mit 6,5 Punkten den achten Platz.

Insgesamt ein tolles Turnier mit 9 Runden in nur 5 Tagen. Auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man sich kurz nach Weihnachten intensiv mit Schach beschäftigen möchte!

Bericht Böblinger Open 2018

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