2. Mannschaft: dramatisches 4:4

4. Spieltag in der Rheinhessenliga: Wir haben Heimersheim zu Gast, die gerade mal einen halben Brettpunkt hinter uns in der Tabelle stehen. Wir kommen ohne Ersatzspieler aus, genauso wie Heimersheim, aber wir sind dann doch 60 DWZ-Punkte im Schnitt vorne.

Der Start ist eine Katastrophe: Annette bringt mit Weiß eine – positiv formuliert – theoretische Neuerung im 7. Zug. Nach 8. … Lxg2 und 9. … Lxh1 ist bald ein Turm weg. Bis der Punkt endgültig weg ist, holt Alex noch ein Remis in einer Partie, die ich nicht wirklich verstanden habe. Was Annette schnell geschafft hat, hole ich nach ca. 3 Stunden nach, mit ziemlicher Planlosigkeit komme ich in ein schlechtes Endspiel und spiele das dann genau so, wie man auf keinen Fall noch etwas holen kann. 0,5:2,5

Aber dann wird es besser: Dustin hat heute – vielleicht als einziger – komplett überzeugt, hat seinen Gegner jederzeit im Griff und siegt beim Königsangriff, wirklich stark! Jannik steht auch immer ok, aber vermutlich auch nicht mehr, daher ist das Remis konsequent. 2:3

Leider sieht es zu diesem Zeitpunkt nicht allzu gut aus: Christoph hat einen Bauern weniger und er wird ziemlich sicher den gegnerischen Freibauern nicht aufhalten können. Christian ist einem Endspiel, das zwar nicht schlecht, aber keineswegs gewonnen aussieht. Udo hat noch die meisten Chancen, kommt aber trotz weit vorgerücktem Freibauern nicht durch. Schwierig…

Was folgt, ist Kampfgeist pur, und irgendwann bekomme ich das Gefühl, dass wir sogar noch gewinnen können! Christoph lässt seine Bauern sprechen und organisiert Gegenspiel. Das hätte zwar nicht gereicht, aber der Gegner ist sich dem nicht so sicher und willigt in ein Remis ein. 2,5:3,5 Christian kann Fortschritte erzielen und tatsächlich einen Bauern gewinnen, das könnte einen Sieg geben. Udo wird seinen Freibauern los, erhält aber einen neuen und die Stellung bleibt weiterhin scharf. So geht es noch lange in die sechste Stunde hinein… 

… wo Christian dann doch nur einen halben Punkt erzielt: Sein Gegner hat eine Ressource, die alle Bauern vom Brett nimmt. Schade, möglicherweise hätte ein anderer Plan zum Sieg gereicht. 3:4 und nun wird es eine Nervenschlacht: Udo und sein Gegner schenken sich nichts, lassen jedoch aus meiner Sicht zu oft präzise Züge aus und den Gegner dadurch immer wieder ins Spiel. Auch die Zuschauer werden unruhig und mischen sich mit Wortbeiträgen in das Geschehen ein. Als Udos Gegner mit Dame und Springer immer näher an Udos König rückt, sieht es düster aus. Nur einer hat noch ein As im Ärmel: Udo hat große Zeitvorteile angesammelt, lässt sich durch die vielen Zuschauer nicht irritieren, spielt gerade ausreichende Verteidigungszüge und der Schatten der Uhr wird plötzlich immer länger! Hut ab vor so viel Coolness. Mit inzwischen zwei Minusbauern reklamiert er Zeit und wir schaffen tatsächlich noch ein 4:4! Freude pur bei uns, großer Frust bei den Heimersheimern.

Wir bleiben weiterhin ungeschlagen und diesen halben Brettpunkt vor Heimersheim. Objektiv gesehen war das heute aber mehr Schatten als Licht, ein 4:4 gegen eine keineswegs überragende Mannschaft lässt noch Luft nach oben. Vielleicht sehen wir uns mit Heimersheim noch in dieser Saison wieder – in der Aufstiegsrunde. Auch dann könnte es darauf ankommen, wer mit den Nerven besser klar kommt.

(TH)

2. Mannschaft: dramatisches 4:4

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