Die 2. Mannschaft hatte eine schwere Aufgabe vor sich: Auswärtsspiel beim Tabellenführer Sfr. Mainz. Dazu kamen noch die Absagen von Christian, Dirk, Michi und kurzfristig auch noch Frank. Immerhin kamen mit Andreas und Reinhold DWZ-starke Ersatzleute ans Brett. Aber da die Gegner mit ihren ersten acht Brettern aufliefen, waren wir doch klarer Außenseiter mit ca. 180 DWZ-Punkten weniger im Schnitt.
Nach ungefähr 30 Minuten zeichnete sich ab, dass an Brett 8 keinem der beiden Kontrahenten etwas an einer langen Partie lag. Hier kam es zu einer frühen Punkteteilung durch Reinhold. 0,5:0,5. Dieser Auftakt stand im krassen Gegensatz zu dem, was noch über 6 Stunden dauern sollte…
In den kommenden Stunden nahmen viele Heidesheimer ihr Herz in die Hand und lieferten den Mainzern einen Kampf mit offenem Visier. Besonders beeindruckend war dabei der Auftritt von Nils: Er spielte forsch auf Königsangriff, ließ sich vom gegnerischen Gegenangriff nicht beirren und biss sich in der gegnerischen Stellung fest. Das alles reichte für ein remis gegen über 500 DWZ-Punkte mehr. Ganz stark! 1:1 Jannik befand sich früh in der Defensive, versuchte gegen den Topscorer der Liga aber alles. Irgendwann kam es zum Damenendspiel mit Minusbauern, was leider nicht zu halten war. Schade! 1:2 Jetzt aber der Konter: Ich ließ mich auf zweischneidiges Spiel ein und kam in ein Endspiel mit TL gegen TS und einigen Freibauern. Kurz bevor mein b-Bauer die Partie entschieden hätte, tat es die Uhr des Gegners. Ausgleich! 2:2
Dann war die erste Zeitkontrolle vorbei und es liefen noch vier Partien. Und hier durften wir bereits ernsthaft auf Mannschaftspunkte hoffen, denn Andreas und Manni standen besser, Jan zweifelhaft, Helmut hatte was weniger aber eine sehr zähe Stellung. Nach weit über fünf Stunden gingen wir dann tatsächlich in Führung! Andreas, bei dem sich die gesamte Eröffnung nur auf der a-Linie abzuspielen schien, überstand einen kritischen Moment und brachte eine Mehrqualität zum Gewinn. Stark! Und dann der Paukenschlag an Brett 1: Manni erkombinierte sich eine Qualität und wehrte anschließend hochkonzentriert die gegnerischen Schummelchancen ab, bis er eine haushoch gewonnene Stellung hatte. 4:2, Wahnsinn! Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass Jan nichts mehr holen würde: Er spielte zuvor eines dieser Opfer, die ganz gut aussehen, aber einfach nicht gehen, weil sich der Gegner Stück für Stück konsolidieren kann. Irgendwann war das 4:3 dann Realität.
Umso spannender war es dagegen bei Helmut: Er hatte eine Qualität weniger, der Gegner die einzige Linie und Helmuts Springer hatten trotz verkeilter Position keine Aussicht auf Aktivität. Da läuft ein Helmut erst zur Hochform auf! „Der Gegner will über die h-Linie eindringen? Dann stell ich meine Springer halt nach f7 und f8, die decken alle Felder!“ muss er sich gedacht haben. Und in der Tat war es nicht einfach für den Gegner, Fortschritte zu erzielen. Leider gelang ihm nach ca. 6,5 Stunden nach Rückgabe der Qualität doch noch der Durchbruch… 4:4 also und irgendwie auch dem Spielverlauf entsprechend.
Alles in allem für diese couragierte Leistung ein verdienter Punkt, der am Ende noch Gold wert sein könnte. Wir haben jetzt 8:6 Punkte, aber die Liga ist enorm eng beisammen, und wir tun gut daran fleißig weiter zu punkten!