Nach dem personalmangelbedingtem Ausrutscher gegen Landskrone mußten wir heute zu unserem ärgsten Verfolger, dem Tabellenzweiten SF Mainz III. Guten Mutes waren wir angereist und hatten uns Wiedergutmachung vorgenommen.
Bestens aufgelegt brachte Rolf Girg uns in Führung. Wie genau, bekam niemand so recht mit, aber es geschah ziemlich schnell. Wie wohltuend, so ein frühes 1:0.
Reinhold Scheer sah sich einem opferbereitem Angreifer gegenüber. Der jedoch den Nachweis über die Korrektheit der Bauerngaben schuldig blieb. So kullerte die Partie ins gewonnene Endspiel hinein (2:0).
Stefan Faldum hatte den routiniertesten Mainzer als Gegner, und fiel, als er diesen aushebeln wollte, voll aufs Kreuz. Trick und Gegentrick – und Matt. Leider erwischte es den eigenen Regenten (2:1).
Dennoch hatten wir Grund zu Optimismus, denn Holger Krannich hatte sich unterdessen sehr prinzipientreu Stück um Stück in den gegnerischen Damenflügel hineingewunden. Von der dortigen 7. Reihe aus ein Schwenk nach rechts, und hier ging es dem Mainzer König an den Kragen (3:1). Da war er wieder, der wohlgefällige 2 Punkte-Abstand.
Die verbliebenen vier Partien sahen zu dem Zeitpunkt gut (Helmut, Alexander) bis solide (Dustin, Daniel) aus. Das ließ hoffen!
Leider unterlief Dustin Vogt ein Mißgeschick bei einem Schlagabtausch, durch welches die weißen Felder seines Königsflügel unrettbar geschwächt wurden. Manchmal kracht einem eine Stellung dermaßen wuchtig ins Genick, daß einfach nix mehr geht. Und genau so eine war das… (3:2).
Alexander Cornish hatte seine Partie sehr dynamisch angelegt, sie mündete in ein kompliziertes Springer-Endspiel, mit Initiative und besserer Bauernstruktur. Das wollte Alexander für sich entscheiden, und so klopfte und knetete er beharrlich, bis sein Gegner die Nerven verlor. 4:2 – und wir waren noch nicht fertig!
„Alles besser als dieser Scheißzug.“ Wenn Helmut Appel sich zu einem solchen Kommentar hinreißen läßt, muß etwas furchtbares geschehen sein. War es auch, leider. Aus einer typischen Aussitz-Position heraus, in der er eher besser als ausgeglichen stand, „fand“ er, als sich die Stellung öffnete, den einzigen Zug, der ihn selbst in ein unentrinnbares Mattnetz wickelte. Statt „Mindestremis“ und „Viereinhalb bis Fünf“ für uns ein bitterer Verlust. Jammerschade. Aber wir lagen noch immer vorne (4:3).
Daniel Eschborn, der hinten aushalf, rang in einer Partie, die zwar spannungsvoll verlief, aber immer ausgeglichen wirkte. So ein Ding also, in dem der Spieler der zurückliegenden Mannschaft einen noch stundenlang quälen kann. Daniel erwies sich jedoch als endspieltauglicher und erwurschtelte sich einen (nicht leicht zu verwertenden) Mehrbauern. Um den Weg zum Mannschaftssieg abzukürzen, bot er Remis. Sein Gegner erkannte seine vielleicht letzte Möglichkeit, mit heiler Haut aus der Stellung zu kommen und willigte ein. Und ab nach Hause!
Ein Sieg, der souveräner war, als es das knappe 4,5:3,5 vermuten läßt. Vor allem aber:
Wir sind weiterhin Tabellenführer. Zwei Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz und noch zwei Spiele zu bestreiten.
Sieht gut aus. Ob wir die Klasse halten? 😉
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