Zwei Punkte waren Pflicht, um sich weiterhin im sicheren Mittelfeld der Liga zu halten. Die Vorzeichen standen gut, da wir in Topbesetzung auflaufen konnten. Auch die Mutterstädter brachten ihre besten Spieler ans Brett, trotzdem waren wir mit 72 DWZ-Punkten im Schnitt besser. Das hat aber nichts zu heißen, wie die ein oder andere Paarung in der Liga schon gezeigt hatte.
Der Mannschaftskampf startete verhalten. Michael hatte als einziger mit einem stärkeren Brett zu kämpfen und wickelte die Partie ohne Komplikationen ins Remis ab. Dafür war bei Christoph die Stellung stark verflacht. In der Eröffnung hatte er in einer seltenen Variante nicht die besten Züge gefunden. Dafür fand er später eine schöne taktische Abwicklung, die aber leider am Ende auch keinen Vorteil versprach – Remis. Frank verzweifelte schier am risikolosen Schach des Gegners. Er versuchte immer wieder das einzige für ihn mögliche Ziel im Schachspiel – der König – ins Visier zu nehmen, doch der Gegner ließ nichts anbrennen – auch hier Remis. Da musste mehr her. Aber wo? Bei Jan sah es sehr vielversprechend aus – sehr gute Stellung und dann auch noch deutlich bessere Zeit. Diesen Vorteil ließ er sich dieses Mal nicht mehr aus der Hand nehmen und gewann. Manfred hatte aufeinmal auch zwei Figuren gegen Turm und Bauer mit einer sehr angenehm zu spielenden Stellung. Der Gegner war ihm Anfang mit seinem Figurenspiel etwas auf die Pelle gerückt, aber anscheinend hatte sich Mani gut befreit und am Ende auch gesiegt. Wenig später folgte dann auch unser bärenstarker Christian. Wie immer spielte er eine exotische Eröffnung, bei der ich nicht in der Lage war, eine vernünftige Stellungseinschätzung zu machen. Doch das wichtigste ist, dass am Ende der ganze Punkt bei Christian zu Buche stand – wie ist mir dann auch egal. Annette tat sich in der Eröffnung und später im Mittelspiel schwer, einen guten Plan zu finden. Kurz vor der Zeitkontrolle nutzte sie eine kurze Schwächephase ihres Gegners und gewann kurzerhand zwei Bauern, eine Figur und die Partie – Glück gehabt. Da gab dann auch Thomas seine hoffnungslose Stellung auf. Aus der Eröffnung war er sehr gut herausgekommen und ich hatte zwischenzeitlich schon auf den ganzen Punkt gehofft. Doch fehlt ihm die zündende Idee und als der Gegner auf der A-Linie einstieg, war es vorbei. Endstand 5,5:2,5 – welch ein schöner Sieg. Da wir um 14:15 auch schon fertig waren, konnten wir auch noch etwas vom Sonntag genießen.