Johannes bei der Schnellschach- und Blitzschach-WM in Berlin (u.a. mit Carlsen, Anand, Kramnik)

 

Bericht über die Blitz- und Schnellschach-WM 2015 in Berlin

Vom 10. bis 14. Oktober fanden in den Räumlichkeiten der Bolle-Meierei die diesjährigen Weltmeisterschaften in Blitz- und Schnellschach statt.

Die Turnieratmosphäre war wirklich einzigartig: Schon am ersten Abend wurde auf der Eröffnungsfeier in einem Berliner Kino die Europa-Premiere des Films „Pawn Sacrifice“ (=Bauernopfer) gezeigt, dessen Handlung sich auf die Turbulenzen des WM-Matches 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski stützt. Anwesend waren neben den absoluten Top-Spielern der Gegenwart (Carlsen, Anand, Kramnik…) auch Spasski selbst, der ein kurzes Grußwort an die Teilnehmer richtete.

In der darauffolgenden Woche stand an drei Tagen Schnellschach auf dem Programm, anschließend wurde zwei Tage lang Blitzschach gespielt.

Bemerkenswert waren hier insbesondere die Bedenkzeitregelungen: Für das Schnellschach-Event erhielt man jeweils 15 Minuten und 10 Sekunden Zusatzzeit pro Zug, während die Zeit beim Blitzschach mit 3 Minuten plus 2 Sekunden deutlich knapper bemessen war. Dieser Zeitzuschlag pro Zug soll beispielsweise verhindern, dass man in einer vollständig gewonnen Stellung auf Zeit verliert, nur weil das tatsächliche Schachmatt möglicherweise noch 30 Züge entfernt ist.

Aufgrund des starken Teilnehmerfeldes (es spielten hauptsächlich Spieler über 2500 Elo mit) waren meine Ziele in diesem Turnier nicht besonders hoch gesteckt, so hagelte es über die gesamte Veranstaltung hinweg auch haufenweise Niederlagen…

Dennoch können bei so einer geringen Bedenkzeit auch starke Spieler sehr leicht fehlgreifen, weshalb mir letztlich doch einige Siege gegen Großmeister glückten.

Doch der Reihe nach: Im Schnellschach hagelte es erstmal drei Niederlagen am Anfang, bis ich langsam Gegner „auf Augenhöhe“ erhielt und mit diesen einigermaßen mithalten konnte. Im Verlauf des Turniers konnte ich hier zwei Großmeister schlagen und erreichte 5,5 von 15 Punkten.

Das Blitzturnier fing sensationell an: Nach einer Niederlage in der ersten Runde holte ich in den nächsten drei Runden 2,5 Punkte, weshalb ich zwischenzeitlich bei 2,5 aus 4 Punkten stand, was zum ersten Mal in der Veranstaltung einen positiven Score bedeutete. Zur „Belohnung“ wurde ich gegen den ehemaligen FIDE-Weltmeister GM Ruslan Ponomarjov  gelost, gegen den ich chancenlos verlor, ebenso wie die Runde danach. Anschließend erreichte ich einige Remisen gegen Großmeister, musste allerdings auch in diesem Turnier wieder viele Niederlagen hinnehmen und erzielte schlussendlich 7,5 aus 21 Partien.

Insgesamt war es trotz der ernüchternden Punktzahlen auf jeden Fall eine großartige Erfahrung, in einem solch starken Turnier gegen haufenweise Großmeister spielen zu dürfen!

Weitere Infos findet ihr unter: http://www.schachbund.de/wmblitzrapid2015.html

Johannes bei der Schnellschach- und Blitzschach-WM in Berlin (u.a. mit Carlsen, Anand, Kramnik)

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