Am Sonntag, den 20. September, startete die Oberliga ihre Saison. Heidesheim traf in der ersten Runde in der Mühlschularena auf den Aufsteiger Gambit Saarbrücken, der schon vor ein paar Jahren in der Oberliga unterwegs war.
Vor Beginn des Kampfes standen die Vorzeichen recht günstig, da Heidesheim mit den ersten acht aufgestellten Spielern antreten konnte, während Saarbrücken leicht ersatzgeschwächt war, sodass Heidesheim mit einem satten DWZ-Plus von durchschnittlich mehr als 200 Punkten in die Partien ging. Doch in der Oberliga bekommt man nichts geschenkt und so musste dieser Vorsprung auch erstmal aufs Brett gebracht werden.
Unser Neuzugang Till konnte sogleich beweisen, dass er in der Oberliga hervorragend mithalten kann. Sein Gegner schwächte im Königsinder seine schwarzen Felder zu sehr. Till konnte daraus zuverlässig Kapital schlagen und sorgte somit für die Führung: 1-0.
Thore konnte die etwas passive Eröffnungsbehandlung seines Gegners mustergültig bestrafen. Nach der Öffnung des Zentrums konnte er im Endspiel einige Bauern seines Gegners einsammeln und gewann. 2-0.
Dirk hatte zur Abwechslung mal kein taktisches Gemetzel auf dem Brett, sondern ein leicht angenehmeres Endspiel. Sein äußerst aktiver Springer sicherte ihm letztlich den vollen Punkt: 3-0.
Johannes war heute auf eine taktische Auseinandersetzung aus und opferte früh in der Partie einen Springer auf f2. In der späteren Analyse konnte nicht ganz geklärt werden, ob Weiß das Opfer annehmen darf, auf jeden Fall fanden sich hier noch einige spektakuläre Mattmotive. Sein Gegner lehnte das Opfer jedoch ab, verlor allerdings ein etwas schlechteres Endspiel: 4-0.
Steffen kam nicht so gut aus der Eröffnung heraus, konnte sich aber letztlich mit einem Qualitätsopfer interessante Chancen erarbeiten. In Zeitnot beging sein Gegner einen entscheidenden Fehler: 5-0.
Andreas wählte eine originelle Eröffnungsvariante und erhielt eine recht angenehme Stellung. Im weiteren Verlauf der Partie muss er wohl irgendwo eine Figur gewonnen haben. Diese konnte er dann auch sicher verwerten: 6-0.
Jetzt liefen noch zwei Partien: Elmar hatte eine schwierige, zwischendrin wohl auch verlorene Stellung zu verwalten und Annelen hatte ein leicht besseres Endspiel auf dem Brett. Währenddessen versammelte sich der Rest der Mannschaft zur Partieanalyse.
Die Partien zogen sich noch lange hin, doch plötzlich vermeldete ein Spieler der gegnerischen Mannschaft den Analysierenden: „Oh je, das 8-0 droht“.
Und tatsächlich: Elmar konnte seine schlechte Stellung mit einer trickreichen Falle noch drehen und zauberte ein wirklich problemartiges Matt aufs Brett. Die Schlussstellung ist äußerst sehenswert, deswegen wird sie hier gleich als Diagramm mitgeliefert. Natürlich ein wenig glücklich, aber auf so eine versteckte Falle mit Le1 musste Elmar in Zeitnot auch erst einmal kommen. 7-0.
Nun spielte nur noch Annelen. Ihr Endspiel war nach wie vor besser, da das Läuferpaar deutlich flexibler Schwächen angreifen konnte als das gegnerische Springerpaar. Irgendwann konnte der Gegner seinen schwachen Bauern auf g3 nicht mehr halten. In der weiteren Zeitnotschlacht lief ein schwarzer Bauer bis nach g2 und entschied die Partie: 8-0.
Somit ein wahrscheinlich noch nie dagewesener Saisonauftakt von Heidesheim in der Oberliga! In der Höhe sicherlich nicht ganz verdient, aber durchaus hart erkämpft.
Hier noch Elmars Schluss:
Anstatt mit …h2 einfach zu gewinnen, schlug Schwarz den weißen Turm heraus: …Lxg8??, nur um nach f4+!! sofort die Segel zu streichen. Nach …Kg4 Tg5# ist die Partie leider vorbei.