Am Sonntag war es wieder mal so weit: Zweite Runde der Oberliga in Trier. Am Tag vorher trifft sich die halbe Mannschaft bei Erik zuhause und wir sind uns einig, dass es ohne Ouja-Brett nicht möglich ist, die Trierer Aufstellung einzuschätzen bis auf wenige Ausnahmen. Sonntag morgens werden die Aufstellungen bekannt gegeben und in der Tat ist alles anders als vermutet, Brett 1 ausgenommen. Ohne Vorbereitung müssen wir uns auf unsere eigene Spielkunst verlassen, aber laut Wertungen sind wir auch favorisiert.
Die Spiele gehen los und ich drehe eine Runde (ich befinde mich ja sowieso nie am Brett). Thore hat eine komplizierte Partie, in der er hoffentlich gegen einen Isolani Spiel aufbauen kann, Till hat Raumvorteil und Erik eine Variante, die er irgendwann mal mit Nils angeschaut hat. Leider ist das ein wenig her und so kommt es, dass Erik und sein Gegner nicht alle Pläne kennen… Schockiert werde ich von Manis Gegner, der scheinbar reine Gewalt als Tagesprogramm gewählt hat. Er schmeißt alle Bauern nach vorne (von c bis h-Linie) und Mani kann dem Ganzen einfach nicht standhalten, erster Punkt für Trier, kann man nichts machen.
Ein wenig später kommen auch ein paar Unentschieden rein: Pauls (Paul P.) Kontrahentin spielt solide und lässt nichts anbrennen. Paul hat zuerst Hoffnungen sein Läuferpaar könnte etwas bewirken, aber alles wird abgetauscht und das Endspiel ist eben Remie. Erik hat in der Zwischenzeit ein Bauer schnabuliert, dann einen Zweiten, kann aber nicht ausbrechen und teilt sich auch den Punkt. Ich selbst habe auch einen Bauern im Mittelspiel ergattert, allerdings bekam meine Gegnerin sehr aktives Spiel, sodass meine Prognose eher zum halben Punkt tendierte… Der erste Lichtblick kam durch Paul H. in Form seines ausgefallenen Eröffnungsspiels. Sein Gegner schnappt sich einen sehr lukrativen Bauern, der aber Paul eine große Initiative gibt. Paul lässt nicht locker, gewinnt eine Menge Holz zurück und wandelt es
auch um, starke Ansage vom Mannschaftsführer!
Zwischenstand: 2-2
Nach und nach wird klar, dass Johannes zwar mit Schwarz problemlos ausgleichen konnte, aber es nie für mehr als das langen könnte. Ebenfalls kann Thore einfach keinen bedeutungsvollen Vorteil extrahieren und die ersten beiden Bretter enden in ein Remis. In der Zwischenzeit ist Tills Raumvorteil sehr instabil geworden und er muss Bauern einbüßen und das Spiel dreht sich gegen ihn. Till probiert nochmal alle Tricks, aber sein Gegner durchschaut sie alle. Nach einer sehr langen Partie muss er es einsehen und streckt die Waffen, Trier führt 4-3. Es war mir klar, dass ich jetzt gewinnen muss, sonst haben wir in der Saison ein Problem. Ohne eine nahe Bäckerei aufgefunden zu haben (ich bin enttäuscht von der Innenstadt Triers!), wird der Nachmittag für mich recht unangenehm, aber die Kekse von Johannes geben mir kraft (Danke an den Copiloten!). Nach einem harten Kampf schaffe ich es doch, den vollen Punkt einzuholen und wir gleichen aus, Endstand: 4-4.
Die Saison ist noch lange und wir haben unser Schicksal noch in der eignen Hand. Erst mal steht der Besuch von Kaiserlautern in unserem Lokal am 10.November an, mal schauen was dann passiert. Besonderer Dank an Mani, der trotz irrsinniger Fahrzeiten ausgeholfen hat (und sogarein wenig Trier erkunden durfte)!
Alexander(nicht Alex) Cornish