Es hätte ein schöner Sonntag werden können. Beim Lokalrivalen, der Zweiten von Multatuli Ingelheim, die noch mehr Ausfälle verkraften mussten als wir, lagen wir durch zwei kampflose Siege schnell 2:0 in Front und die durchschnittliche DWZ an den verbleibenden Brettern war annähernd gleich.
Nach seiner frustrierenden Niederlage im letzten Mannschaftskampf ließ Dirk diesmal nichts anbrennen. Seine gut postierten Springer waren jederzeit in der Lage, jedes Gegenspiel im Keim zu ersticken, so dass sein Gegner außer einem gewissen optischen Vorteil nichts Zählbares herausholen konnte (Remis – 2,5:0,5). Heinz und Hans hatten es an den letzten beiden Brettern mit deutlich stärkeren Gegnern zu tun und mussten – wie, habe ich gar nicht mitbekommen – ihnen nicht ganz unerwartet die Punkte überlassen (2,5:2,5). Doch an den vorderen drei Brettern waren ja rechnerisch noch zwei Brettpunkte zu erwarten, so dass zunächst kein Grund zur Panik bestand, zumal die Stellungen in den noch offenen Partien für uns zumindest ausgeglichen waren. Diese Einschätzung änderte sich dann leider, als Nils für den gewonnenen Mehrbauern zuviel Stellung geben musste (2,5:3,5) und Helmut sich genötigt sah, seine vagen Gewinnchancen durch ein etwas zweifelhaftes Bauernopfer am Leben zu halten. Doch das Risiko zahlte sich aus: Nach dem Gewinn eines zweiten Bauern fand sich sein Gegner urplötzlich in einem glatt verlorenen Läuferendspiel wieder (3,5:3,5). Den Mannschaftspunkt rettete dann Annette, die gefühlt das gesamte Match über etwas im Vorteil war und vielleicht auch die eine oder andere Gewinnchance liegen ließ, mit einem Remis gegen einen sich aufopfernd verteidigenden Gegner.
Am Ende war der Sonntag nicht mehr ganz so schön, aber bei Licht betrachtet, hätten wir hier heute auch verlieren können.
