So sehn Sieger aus…

 

Reges Treiben herrschte am letzten Januar Samstag in den Räumlichkeiten des St. Katharinen Gymnasiums. Der Schachreferent des Landes Rheinland-Pfalz hatte zum Qualifikationsturnier für den deutschen Schulschachmannschaftswettbewerb geladen. Mit 150  gemeldeten Spielerinnen und Spielern in 35 Mannschaften konnte der alljährlich im Bezirk Rheinhessen ausgetragene Vorentscheid einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen. Trotz der großen Teilnehmerzahl lief die Veranstaltung sehr ruhig über die Bühne. Die Schiedsrichter hatten alles gut im Griff, aber auch die Spieler waren konzentriert und motiviert. Bei 15 bis 20 Minuten Bedenkzeit auf der Schachuhr blieb kaum Zeit für Verschnaufpausen, und die Köpfe glühten, wohin man blickte. Bei aller Konzentration kam aber auch der Spaßfaktor nicht zu kurz.

In sechs verschiedenen Altersklassen wurde um den Einzug in die Landesmeisterschaften gekämpft.  Die Sieger wurden pro Gruppe in jeweils sechs bis neun Partierunden ermittelt, wobei sich jedes Team gegen alle Mannschaften der eigenen Wertungsgruppe behaupten musste.

Hier traten beispielweise in der WK IV im ersten Jahr unsere Youngstars Leon Schmid, Johannes Gärtner, Tim Richter sowie ein weiterer Mainzer Spieler für das Rabanus Maurus Gymnasium Mainz an. Nur in der 3. Runde zeigten sie sich eine Blöße und gaben einen Mannschaftspunkt ab. In der 7. Runde wurde es im Duell gegen die Bilinguale Montessori Schule, in deren Reihen Jonathan Schmaus am ersten Brett spielte, spannend. Am Ende behielten sie aber auch wie in allen anderen Duellen die Oberhand und konnten die letzten Runden „auslaufen“ lassen. Mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung konnten sie sich direkt in ihrem ersten Jahr den rheinhessischen Schulschachmeistertitel sowie die Quali für den Landesentscheid sichern. Mit dem 3. Platz landete Jonathan mit seiner Mannschaft auf dem Podest, für die Quali reichte es leider nicht.

Das gleiche „Schicksal“ ereilte Dustin Vogt mit seinem Team des Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheims in der WK III. Der aus Gau-Algesheimern, Ingelheimern und Heidesheimern zusammengewürfelten Mannschaft fehlte am Ende ein halber Brettpunkt (in 6 Runden) für die Qualifikation für RLP. Dustin zeigte mit 5,5 Punkten aus 6 Runden wieder einmal, in welch guter Form er sich momentan befindet.

In der WK II setzte sich unser ehemaliger Heidesheimer Schachspieler (und aktuell eher Fußballprofi) Henrik Weiper beim Otto-Schott-Gymnasium ans Brett. Dass er das Schachspielen nicht verlernt hat, zeigte er und auch seine Mannschaft, die den 2. Platz belegte. Zu seinen Gunsten verzichtete Pascal Bootz auf seinen Platz und spielte gemeinsam mit Heidar Neynawa und einem weiteren Spieler einen hoffnungslosen Kampf in der 2. Mannschaft mit nur drei Leuten.

Wir wünschen unseren „Rama-Jungs“ viel Erfolg beim Landesentscheid Mitte März in Hillesheim.

 

Und hier noch ein Bild unserer kleinen Meister:

 

Und hier nochmal ein ganz ausführlicher Bericht von Eric zu unseren Rheinhessenmeistern:

 

Als im Oktober letzten Jahres die Einladung des Schachbundes Rheinhessen zur Teilnahme an der Rheinhessischen Schulschachmeisterschaft 2017 eintrudelte, war für Johannes Gärtner, Leon Schmid und Tim Richter sofort klar, dass sie daran teilnehmen möchten. Die drei Jungs gehen in die Klasse 5b des Rabanus-Maurus-Gymnasiums. Obwohl sie vorher auf drei unterschiedlichen Schulen gewesen sind, kennen sie sich schon seit Jahren von den Schachfreunden Heidesheim, dem Schachverein, bei dem sie aktive Mitglieder sind. Die Drei waren bereits im Vorfeld ein gutes Team, da sie öfters samstags als Schülermannschaft in der Altersgruppe U12 gegen andere rheinhessische Mannschaften antreten. Nun fehlte nur noch ein vierter Spieler, um die Schulschach-Mannschaft für das Turnier zu komplettieren. Der war bald gefunden: In Klasse 5c geht Manuel Preuss, ein „alter Bekannter“, aktives Mitglied beim Schachverein Vorwärts Orient in der Mainzer Altstadt. Gemeinsam haben die vier schon auf zahlreichen Jugend Grand Prix gezeigt was sie können.  Im Vorfeld musste die Einteilung der Mannschaft festgelegt werden. Dies wurde dann folgendermaßen eingereicht: Brett 1 – Leon Schmid, Brett 2 – Manuel Preuss, Brett 3 – Tim Richter und Brett 4 – Johannes Gärtner. Am 28.01.2017 war es dann soweit, und die Reise ging in Richtung Oppenheim zum St. Katharinen Gymnasium. Obwohl alle Vier schon an zahlreichen Schachturnieren teilgenommen hatten, war doch nach wie vor eine gewisse Anspannung zu spüren. Schließlich hatten sie sich das hohe Ziel gesetzt, den Pokal des Turniersiegers ans Rama zu holen! Den einen oder anderen Gegner kannte man bereits von früheren Begegnungen und wusste auch um dessen Stärke. Sieben Mannschaften waren in der Wertungsklasse IV (Geburtsjahrgänge 2004 und jünger) gemeldet, sowie darüber hinaus drei Mädchenmannschaften in der Wertungsklasse M (Schülerinnen der Geburtsjahrgänge 1996 und jünger), die zusammengefasst mit der WK IV beim Wettkampf antraten. Alle diese Mannschaften mussten sich im Wettkampf jeder gegen jeden gegeneinander behaupten, so dass es für unsere vier tapferen Streiter galt, sich gegen 9 Mannschaften zu behaupten. Dabei gehörten die Vier, die alle 2006 geboren sind, zu den jüngsten Teilnehmern in ihrer Wertungsklasse.    Gleich beim ersten Spiel gegen das Eleonoren Gymnasium Worms wusste das Team durch eine geschlossene Mannschaftsleistung zu überzeugen. Während Manuel, Tim und Johannes die Partien jeweils für sich entscheiden konnten, musste Leon sich gegen einen starken Gegner an Brett 1 nach gutem Spiel geschlagen geben. Punkt fürs RaMa.  Schon beim zweiten Spiel gegen St. Katharinen Oppenheim II konnte Leon seine ganze Stärke an Brett 1 ausspielen; er gewann seine Partie ebenso wie Manuel und Johannes, die erneut starke Spiele zeigten.Wieder Ging die Runde ans RaMa.  Das dritte Spiel hatte mit einem Kuriosum aufzuwarten: Die Schüler vom SMG Ingelheim waren nur zu Dritt angetreten, und somit konnte Manuel in aller Ruhe abwarten, bis die Zeit am leeren Brett 2 abgelaufen war, um seinen Punkt einzustreichen. Auch Tim konnte einen souveränen und unangefochtenen Sieg verbuchen. Schwerer taten sich dagegen Leon und Johannes: Letzterer sah sich kurz vor einer sicheren Bauernumwandlung schon auf der Siegerstraße und gönnte sich noch einen Zwischenzug – um sich zwei Züge später mit einem Grundreihenmatt konfrontiert zu sehen. Es sollte sein einziger Punktverlust im Turnier bleiben. Auch Leon konnte seine Partie leider nicht heimschaukeln, und so gereichte es gegen den in Unterzahl angetretenen Gegner in der Gesamtwertung nur zu einem Unentschieden.  Bei Spiel 4 gegen das Oberstadt Gymnasium Mainz, bei Spiel 6 gegen das zweite Mädchenteam des Eleonoren Gymnasiums Worms und Spiel 9 gegen die Mädchenmannschaft des Oberstadt Gymnasiums waren unsere vier jeweils nicht zu bremsen, gaben keine einzige Partie ab und holten sich alle 12 Punkte.  Bei Spiel 5 gegen das St. Katharinen Gymnasium Oppenheim, dem neben dem Rama vermutlich stärksten Team im Teilnehmerfeld, konnten die Rama-Spieler erneut überzeugen. Tim, der an Brett drei gegen einen später ungeschlagenen Gegner antrat, hatte nach starkem Spiel leider das Nachsehen und ging zum zweiten und zum Glück auch letzten mal leer aus. Insgesamt waren jedoch auch in dieser starken Runde wieder drei Punkte zu verbuchen. Auch bei Spiel 7 gegen die bärenstarken Gegner der Montessori Schule Heidesheim konnten die Jungs erneut punkten. Leon, Tim und Johannes gewannen ihre Partien. Manuel war bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeschlagen und hatte jedes Spiel für sich entscheiden können. In Runde sieben gab er die erste und einzige Partie des Turniers ab. Und auch bei Spiel 8 gegen die erste Mädchenmannschaft des Eleonoren Gymnasiums Worms konnte das Team überzeugen: Manuel, Tim und Johannes erfuhren nur wenig Gegenwehr und konnten ihre Partien bald für sich entscheiden. Leon sah sich an Brett 1 mit einer Gegnerin mit vierstelliger DWZ konfrontiert – ein Umstand, der ihm zum Glück entgangen war, so dass er schwungvoll und respektlos aufspielte. Am Ende teilten sich die beiden die Punkte – für die stark in Bedrängnis geratene Spielerin aus Worms ein eher schmeichelhaftes Ergebnis.  Das Endresultat konnte sich sehen lassen: Von neun Runden hatte das Team acht gewonnen und einmal unentschieden gespielt! In 36 Spielen wurden 29,5 Punkte erzielt. Somit stand der Turniersieger fest. Der Pokal ging an das Rabanus-Maurus-Gymnasium! Da war die Freude groß!

Das Team hat sich qualifiziert sich für den Landesentscheid am 11.03.2017 in Hillesheim – zusammen mit dem zweitplatzierten Team St Katharinen Oppenheim I. Dort treffen dann die 8 besten Schulschachmannschaften aus Rheinland-Pfalz aufeinander. Das wird eine große Herausforderung!

 

So sehn Sieger aus…

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